Im
großen römischen Reich wurde der Saphir
als "Stein der Gerechtigkeit" verehrt.
Im alten Indien dagegen schätzte man den
edelsten aller blauen Steine als Symbol
der Liebe und der Fruchtbarkeit, der bei
Empfängnis und Gebären gedeihende Wirkung
versprach. In Burma und Laos gilt noch
heute der blaue Saphir als Talisman für
Friede, Freundschaft und Eheglück. Aber
auch bei uns in Zentraleuropa ist der
Saphir seit dem Altertum einer der bekanntesten
und beliebtesten Edelsteine. Eigenschaften
wie "Warmherzigkeit" und "Vielseitigkeit" reflektieren
auf seine elegante und unaufdringliche
Blaufärbung. Dieses "Kornblumenblau" hinterläßt
besondere Wirkung bei blonden, blauäugigen
Frauen, die diesen Stein deswegen sehr
oft als Schmuckstein liebgewonnen haben.
Doch
wer den Saphir ausschließlich mit
Blautönen assoziiert, unterschätzt die
Vielfältigkeit und das Farbspiel der Korunde,
zu deren Familie der Saphir ja gehört.
Substanzen der Blaufärbung sind beim blauen
Saphir Eisen und Titan,
Beim
violetten Vanadium, ein geringer Eisengehalt
bewirkt
die gelben und grünen
Farben. So kommt es,
dass der Korund in
nahezu allen Spektralfarben
vorkommt und bearbeitet
wird. Wie zart Farbnuancen
differieren und doch
in Harmonie
zueinander stehen
können, demonstrieren
Saphirverlaufbänder
nachdrücklich.
Eine
besondere Rarität
in dieser Farbpalette
ist der rosa-orangefarbenen
Korund. Vor allem
in Fernost hochgeschätzt,
nennt man diese Varietät "Padparadscha-Saphir",
singalesisch Padna-Radschan,
welches soviel bedeutet
wie Lotusblütenfarbe.
Wenn auch die verschiedenen
Farben des Korundes
generell als Saphir
bezeichnet werden,
so gibt es dennoch
eine rühmliche Ausnahme:
Der rote Korund, der
Spurenelementen von
Chrom enthält, wird allgemein Rubin genannt.